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Jul 14, 2015

Florentinische Wachsmodelle und Natur-Präparate

Hier findet man einen stummen Chor ausgestopfter Tukane. ©aCurious Expeditions
Für alle, die gerne in das Reich der Tiefsee eintauchen möchten. ©Martin Kalfatovic
Kaum zu glauben, aber diese Libelle ist aus Wachs gefertigt. ©Trevor Huxham
Nichts für schwache Nerven: Die anatomischen Wachs-Modelle. ©Trevor Huxham
Sie schmollen vielleicht ein bisschen, sind aber ganz harmlos. ©m. aquila
Der Reichtum dieser Sammlungen bringt jeden zum Staunen. ©Curious Expeditions
Im Jahre 1775 eröffnet wurde, ist La Specola Museum ein Juwel im Herzen von Florenz. ©Sailko, via Wikimedia Commons

Schau, Mami, das da! Ist das ein Hip-hopp-Pferd?

-Ein Hippopotamus, Liebling. Ein Nilpferd. Richtig.
-Es schaut böse aus.
-Nun, vielleicht gähnt es nur?

Es war unser erster Besuch in La Specola, einem Juwel von einem Museum im Herzen von Florenz. Zu unserem Glück begleitete uns Gina, eine gute Freundin von mir, eine Koryphäe in den Gebieten Zoologie und Naturgeschichte. Sie ist also im La Specola wie zuhause. Und so klärte sie uns über die Geheimnisse des gähnenden Nilpferds auf.

„Unser ausgestopfter Freund hier kam etwa Ende des 17. Jahrhunderts nach Florenz, er war ein Geschenk für Cosimo de Medici, dem damaligen Großherzog der Toskana. Man brachte ihn in die Menagerie der Medicis in den Gärten von Boboli, dort durfte er im Springbrunnen vor der Villa Pitti planschen. Gerüchten nach hat man ihn genauso gefüttert wie die Hunde. Auf jeden Fall muss er eine sensationelle Rarität damals gewesen sein.“

La Specola liegt in meinem Lieblings-Viertel in Florenz, im Oltarno, auch das Handwerker-Viertel genannt. Ich hab es schon in einem früheren Blog beschrieben.
Es ist eine Schatztruhe, gleichzeitig ein Ausflug in die Vergangenheit und eine Wohltat für Familien mit Kindern. Das Museum öffnete seine Pforten 1775 und ein Großteil seiner Einrichtung scheint noch immer aus dieser Zeit zu stammen.

43 Räume darinnen können besichtigt werden. In 24 davon finden wir zoologische Exponate, in den anderen 10 Räumen gibt es eine einzigartige Sammlung von Wachs-Nachbildungen. Man findet viele ausgestopfte Tiere, neueren und älteren Datums. Und was die anatomischen Wachs-Modelle betrifft: sie sind nichts für schwache Nerven, aber der ganze Stolz des Museums.

Wie uns Gina erklärte, ließ man sie anfertigen, um Studenten in Anatomie zu unterrichten, ohne dauernd Leichen zu sezieren.

Erstaunlicherweise verdarben die Wachsmodelle meiner Tochter nicht im geringsten den Appetit auf ein Eis, das sie schon die ganze Zeit einforderte. So wanderten wir nach dem Museumsbesuch noch hinüber zur Piazza della Passera, einem bezaubernden Platz mit fast pariserischem Flair. Dort kenne ich eine der besten Eisdielen der Stadt: die Gelateria della Passera.

Nützliche Infos rund um La Specola, zum Beispiel Öffnungszeiten, Lage etc finden Sie unter diesem Link.
Ich schlage vor, wir treffen uns dann beim Nilpferd.

 

Katharina's Italy