Rotgoldener Oktober in der Toskana.
„Designer wollen mich immer wie der Frühling anziehen, aufgebauscht – aber ich fühle mich nicht so. Ich fühle mich mehr wie warmer, rotgoldener Herbst…“
Dieses Zitat stammt aus den 50er Jahren, von Norma Jeane Mortenson, eher bekannt als Marilyn Monroe und ich kann dem nur beipflichten.
Ein warmer, rotgoldener Oktober – das ist der Herbst, wie ich ihn liebe und wie ich ihn mit Sicherheit an der italienischen Küste finde. Mit milden, balsamischen Winden und rotgoldenen Sonnenuntergängen. Verbunden mit einem köstlichen Mittag- oder Abendessen, in einem superben Restaurant mit Meerblick, fühle ich mich gleich auf Wolke 7.
Zum Beispiel im Restaurant Da Orlando. Es liegt im kleinen Hafenstädtchen Porto Santo Stefano auf der Halbinsel Monte Argentario in der Toskana. Vor ein paar Jahren hat es den Besitzer gewechselt. Seitdem hat es mich gereizt, dort wieder einmal einzukehren und das Angebot an Meeresfrüchten zu kosten.
Vor zwei Wochen war es endlich soweit. Ein milder, angenehmer Lufthauch streifte uns, der Himmel war klar und blau, mit bernsteinfarbenem Licht über dem Horizont. Mein Mann und ich genossen einen italienischen aperitivo an einer der von Einheimischen frequentierten Bars an der Seepromenade. Ein perfekter Aussichtspunkt, um die Fähren zu beobachten, die durch das ruhige Wasser zwischen Festland und meiner geliebten Insel Isola di Giglo hin- und herglitten.
Dann war es Zeit zum Mittagessen im Da Orlando. Wir bestellten die famosen frittura di pesce, dazu Pasta mit Meeresfrüchten, die mit reichlich nero di sepia, Tintenfisch-Tinte, serviert wurde. Dazu ein paar Gläser vom Vermentino, einem einfachen, aber guten Wein aus der Region.
Nach diesem Festmahl flanierten wir zum Hafen. Hier sonnten sich Einheimische und Touristen, Segler und Fischhändler, Schulter an Schulter in der warmen Herbstsonne. A propos Fischhändler: Ich mag am liebsten Da Roberto: Sie müssen nur nach seinen blau-weiß gestreiften Vorhängen suchen.
Hier, am Mitttelmeer, endete unser Tag mit dem herrlichsten Herbst-Abend, den man sich nur vorstellen kann. Einer, in den sich Marilyn Monroe sicher zu gerne gehüllt hätte.