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Jun 16, 2016

Die Renaissance des Italienischen Porzellans

Die Empfangshalle von Richard Ginoris Flagship Store in Florenz.
Einer der vielen beeindruckenden Ausstellungsräume
Das Museo delle Porcellane empfängt die Besucher seit 1973
Nicht für jedermanns Geldbeutel, aber mit Sicherheit eine Augenweide.
Irene Berni überwacht die Präsentation von Ginoris neuestem Service.
Hier in seiner ganzen Pracht: Das neu designte Tafel-Service Babele.

Meine Freunde musterten mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich konnte mir vorstellen, was vor allem die beiden Teenager insgeheim dachten… „Du willst tatsächlich in ein Porzellanmuseum mit uns gehen, Katharina? Meinst Du wirklich, dieser Umweg lohnt sich? Bist Du noch ganz bei Trost?“

Aber ich zuckte nicht mit der Wimper, jedenfalls kaum, und marschierte mit ihnen zum Museo delle Porcellane in Florenz. Und jetzt dürfen sie raten: Alle waren begeistert!

Wann immer ich in den Bobboli Gärten in Florenz bin, kann ich nicht umhin, bis auf die Spitze des Casino del Cavaliere-Hügels zu wandern. Hier genießt man eine atemberaubende Aussicht auf unberührte toskanische Landschaft, und hier befindet sich auch das Porzellan-Museum, das seit 1973 für Besucher geöffnet hat.

Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Keramiken aus aller Welt, die ältesten stammen aus dem Besitz von Gian Gastone, dem letzten Medici-Fürsten. Hier entdeckte ich auch die Werke der berühmten, 1735 gegründeten Manufaktur Richard Ginori.

In Italien kennt jedes Kind Richard Ginori, obwohl die wunderschönen, perfekt gestalteten Tassen und Teller nicht in jedes Budget passen. Vor 20 Jahren konnte ich mir gerade mal eine einzige Espresso-Tasse leisten. Aber sie verdienen es, aus der Nähe betrachtet zu werden. Das neue Design der Manufaktur, Babele, ist schlichtweg umwerfend.

Auch ein Besuch beim Richard Ginori Flagship Store in Florenz ist empfehlenswert. Er liegt zentral, auf der Via dei Rondinelli, und wurde vor ein paar Jahren aufwändig renoviert und 2013 wiedereröffnet, nachdem die Gucci Gruppe die Manufaktur erworben hatte. Übrigens: der berühmte Mailänder Designer Gio Ponti, den ich in einem früheren Blog erwähnt habe, wurde 1923 Art Director von Richard Ginori.

Empfehlenswert auch Irene Bernis von mir heiß geliebter Design&Lifestyle-Blog.
Einer ihrer Beiträge erinnerte mich unlängst wieder daran, dass handgemaltes Porzellan, richtig dekoriert, mitnichten altmodisch ist. Ganz im Gegenteil.

 

Katharina's Italy

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