…. noch mehr Geschichten zum Verdauen…. (Teil 2)
Für gewöhnlich halte ich meine Versprechen, und deshalb finden Sie nach den Offenbarungen der letzten Woche 2 weitere Geheimtipps. Für alle Hungrigen, die gerade das herrliche Florenz besuchen und einer kleinen Stärkung bedürfen. Hier werden Sie, ebenfalls mit einem hohen kulinarischen und kulturellen Sättigungskoeffizienten bedient. Und: Sie bringen vielleicht ihre Diät aus der Balance, aber gewiß nicht ihr Bank-Konto.
Verrazzano, Via dei Tavolini, 18r. Sonntags geschlossen. Eines der besten traditionellen Bistros der Stadt, mit Holzvertäfelungen, stimmungsvoller Beleuchtung und einer schicken Terrasse. Hier kommt der Wirt noch an den Tisch, erkundigt sich nach dem Befinden und findet noch Zeit für ein Gespräch. Anbetungswürdig sind auch Verrazano’s Speziliäten. Ich empfehle den Focaccia-Mix, serviert auf rustikalem Holztablett. Oder der honigtrunkene Peccorino, mit Orangenschalen und frischem Pfeffer aus der Mühle. Sehr günstig, aber ebenfalls köstlich sind die gefüllten Focaccia, man genießt sie am besten stehend an der Bar.
Procacci, Via Tornabuoni, 64r. Ebenfalls Sonntags nie. Die Familie Antinori, deren Palazzo genau gegenüber liegt, ist seit kurzem Besitzer dieses exqusiten Esslokals. Sie wollten verhindern, dass es einer der unzähligen, austauschbaren Fastfood-Ketten in den Schoß fällt, und wir alle sollten dankbar sein: dieses Fin de Siècle-Paradies mit seinen kostbaren Glasvitrinen, weißen Kacheln, seinen Spiegeln und Hölzern gehört tatsächlich zu den bedrohten Spezies. Das Auge ißt mit, aber ich kann hier auch blind genießen, zum Beispiel die hinreißenden Trüffelcreme-Brötchen.
Nun denn, buon appetito, und bis zur nächsten Woche!