Vetulonia: Ein Aperitiv in vor-römischem Ambiente
Bevor ich ins bel paese zog, hatte ich kaum etwas von den Etruskern gehört, einer reichen, bemerkenswerte Zivilisation, die im antiken Italien ihre Blütezeit hatte. Doch schließlich wurden sie von den Römern erobert und gingen in deren Kultur auf.
Die Römer nannten sie „Tusci“, woraus schließlich das Wort „Toskana“ entstand. Sie kopierten auch viele ihrer Erfindungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft und im Straßenbau.
Viele noch bestehende, ehemals etruskische Siedlungen liegen auf den Rücken steiler Berge und bieten einen hervorragenden Ausblick über die großartige toskanische Landschaft. Eine davon ist Vetulonia, Das Städtchen liegt 300m über dem Meeresspiegel und etwa 15 km nordwestlich von Grosseto. Es ist weniger bekannt als Populonia, eine weitere etruskische Gemeinde, aber genauso einen Umweg wert.
Vetulonias Archäologisches Museum ist benannt nach Isidoro Falchi, der in um 1880 zwei etruskische Nekropolen entdeckte, die an die Stadt grenzten. Im Museum findet man einige der zierlichen Statuen, die man in den Gräbern gefunden hat und die mich sehr an den Bildhauer Alberto Giacometti erinnern.
Die filigrane etruskische Goldschmiedekunst machte ebenfalls großen Eindruck auf mich, so musste ich im Museums-Shop die Nachbildung eines Paares wunderbarer Ohrringe erstehen.
Nach diesem Besuch bummelte ich noch durch die Stadt, bewunderte die Reste der beeindruckenden etruskischen Stadtmauern und genehmigte mir schließlich einen Aperitivo in der kleinen Bar Il Ritrovo di Bes . Ich bestellte Prosecco, plauderte ein wenig mit den einheimischen „Etruskern“ und prostete ihnen zu. Dabei genoss ich den Blick über die hügelige Landschaft bis zur toskanischen Küste, mit der Stadt Castiglione della Pesciaia am Horizont.
Das sollten Sie übrigens auch tun, wenn Sie Vetulonia besuchen….
Nach intensiver Online-Recherche weiß ich immer noch nicht, was „Prost“ auf etruskisch heißt. Belassen wir es beim Italienischen: Cin cin!
