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Feb 12, 2015

Das Handwerkerviertel in Florenz

Luigi Meccoci repariert in seiner Werkstatt gerade einen Kamin-Sims.
Dieser erfahrene Vergolder hat schon unzählige Stunden in diese Arbeit investiert.
Silia Nesti, hier in ihrer Werkstatt, repräsentiert die neue Generation des Kunsthandwerks.
Und hier die Werkzeuge, mit denen die Silberschmiedin Silvia Nesti arbeitet.
Das rechte Ufer des Arno in seiner ganzen Pracht, gesehen vom Oltrarno.
Links Molly, unsere Führerin, und rechts Renato Olivastri, Meister der Intarsien.
Enrico Giannini ist gerade dabei, etwas für mich anzufertigen....
.... voilá! Mein neues Lesezeichen, aus rotem Leder mit Golddruck.
Dieses Buch aus dem 18. Jhd. litt Schaden bei der Überschwemmung von 1966. Jetzt wird es restauriert.

Paris liegt an der Seine, durch London fließt die Themse, die Unterwelt erreicht man über den Styx und auch Florenz wird von einer Lebensader durchzogen: Vom majestätischen Arno, der die Stadt in zwei Teile schneidet.

Die meisten historischen Denkmäler und Touristenattraktionen liegen auf dem rechten Ufer: die Uffizien, der Palazzo Vecchio, der David von Michelangelo, und so weiter. Das linke Ufer, genannt Oltrarno, andere Seite des Arno, wird von Touristen meist vernachlässigt. Schade, denn es würde einen ausgedehnten Bummel verdienen.

Zum einen kann es sich rühmen, architektonische Perlen wie das Palazzo Pitti oder die herrlichen Gärten Boboli zu beherbergen. Zum anderen ist es die Heimat der altehrwürdigen florentinischen Handwerks-Tradition.

Im bezaubernden Labyrinth der Gassen zwischen dem Ponte Vecchio und der Basilika Santo Spirito stößt man auf Schritt und Tritt über Werkstätten und Geschäfte, in denen Kunst und Handwerk gelebt werden. Hier trifft man Künste, die sich seit der Renaissance kaum verändert haben, hier herrscht noch der Geist der Dinge, die wir heute meist nur im Museum bestaunen können.

Viele der Handwerker haben sich natürlich auch modernen Techniken und zeitgemäßen Kundenwünschen geöffnet. Farb-Pigmente aus getrockneten Marienkäfern oder vermahlenem Lapis Lazuli werden schließlich nicht mehr allzu häufig verlangt. Aber zum Großteil beruht ihre Arbeit noch auf dem uralten Know How, das seit der Renaissance von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Wer in diesem Viertel umherflaniert, durchlebt unweigerlich eine Zeitreise. Diese schenkt dem Staunenden Einblick in manch vergangenes Jahrhundert und in manch eine einzigartige Kunst. So begegnet man Buchbindern, Papierschöpfern, Bildhauern, Geigenbauern, Vergolder, Holzschnitzer und Silberschmieden in ihren Botteghe – so das altitalienische Wort für Werkstätten.

Die Nachbarschaft ist lebendig und aregend: überall findet man nette Cafés, kleine Trattorias und Straßenmärkte.

Ich lasse mich im Oltrarno gerne treiben – das Viertel ist ideal, um sich immer wieder überraschen zu lassen. Im Gewimmel der Gassen habe ich einen persönlichen Fixpunkt für meine Streifzüge, die Fontana dello Sprone, auch „Brunnen der vielen Talente“ genannt. Zweifellos der schönste Brunnen der Gegend, nur einen Steinwurf entfernt von der Brücke Santa Trinita.

Sollten Sie sich in Florenz noch nicht so gut auskennen, möchte ich Ihnen eine der Führungen durch das Handwerker-Viertel ans Herz legen. Man bringt sie zu einigen ausgewählten Werkstätten des Oltrarno, wo Sie den Meistern über die Schulter blicken dürfen. Ein großes Vergnügen, besonders auch für Kinder.

Alternativ gibt es auch Art & Gourmet-Führungen. Neben Kulinaria wird Ihnen hier auch ein beispielhafter Kunsthandwerker serviert. Die maßgeschneiderten Touren dauern etwa 3 Stunden, es gibt sie ab € 240.- Die Details verrät Ihnen gerne Katja, schicken Sie Ihr einfach ein E-Mail: katja@trustandtravel.com

Bis bald,

Katharina's Italy