Die Perle der toskanischen Inselwelt
Noch vor Jahren war für mich und meine Familie die Insel von Giglio einer unserer beliebtesten Tagesausflüge, immer, wenn wir uns gerade in der Maremma aufhielten.
Doch nach dem verheerenden Schiffsunglück der Costa Concordia – das sich vor Porto Giglio, dem kleinen Hafen der Insel ereignete – mieden wir lange Zeit diese Perle der toskanischen Inselwelt.
Die Fähren von Porto Santo Stefano brachten wahre Horden neugieriger Touristen in die Nähe des Wracks und in der Hochsaison war die ganze Insel völlig überlaufen.
Zwar wurde das Wrack schon längst nach Genua geschleppt, um dort demontiert zu werden, doch das Schicksal der 32 Opfer, die in dieser Januarnacht des Jahres 2012 ums Leben kamen, wird wohl auf ewig im Gedächtnis der Insel lebendig bleiben. Doch nun, da die gruselige Attraktion verschwunden ist, ist es wieder angenehm auf der Isola del Giglio, der Insel der kleinen Ziege. Es locken kristallklares Wasser, viele Weingärten und ausgedehnte Pinienwälder.
Oft waren wir hier im April zum ersten Mal schwimmen und im Oktober zum letzten Mal schnorcheln. Doch auch die gut markierten Wanderwege sind ein Grund, die Insel zu besuchen. Ich empfehle, das Auto in Porto Santo Stefano zu lassen und zu Fuß zum Bergdorf Giglio Castello zu wandern. Hier gibt es majestätische Mauern einer alten Festung zu entdecken – und natürlich einen atemberaubenden Blick auf’s Mittelmeer und die Buschlandschaft der Insel. Von Porto Giglio aus kann man natürlich auch zu den nahen Stränden wandern – Arenella, Canelle und Caldane – wo man Snacks, süßen Espresso oder ein nettes italienisches Mittagessen bekommt.
Sollten Sie anschließend keine Lust mehr verspüren, per pedes zu Ihren Ausgangspunkt zurückzukehren – keine Sorge: es gibt genügend Taxis und öffentliche Verkehrsmittel.
Genießen Sie den Ausflug!