Erschüttert, aber ungebrochen.
Obwohl er versuchte, ruhig und gefasst zu wirken, merkte ich bei unserem Telefongespräch, dass er nicht ganz der Alte war…
„So ist nun mal unser Leben. Ständig unterbrochen von Herausforderungen und Katastrophen.“„Du magst recht haben, Giordano, aber man könnte auch ohne sie auskommen, oder?“
„Ja, einige möchte man sich gern ersparen…“
Giordano Emo Capodilista, Gutsherr von La Montecchia, lachte, aber es klang nicht ganz echt. Und gleich danach war er wieder sehr ernst.
„Wir hatten großes Glück, bei uns gab es keinerlei Schäden. Aber wir alle kümmern uns jetzt um die Leute, die wirklich große Verluste erlitten haben.
„Das glaube ich, Giordano. Ich kenne Euch Italiener: Man kann euch erschüttern, aber nicht brechen.“
„Ja, das könnte stimmen.“
Die Erdbeben, die kürzlich Italien trafen, hatten ihr Epizentrum in der Emilia Romagna, genauer gesagt nördlich von Modena. Die Ausläufer der Erschütterungen wurden von Mailand bis Venedig registriert, von Florenz bis hinauf nach Österreich, meiner Heimat.
Dort hatte auch ich meine erste – und bislang einzige – Erfahrung mit Erdbeben. Ich war 9 Jahre, wir waren zuhause in Wien, als plötzlich das Zimmer anfing, zu zittern. Im 4. Stock gab es keine Gelegenheit, das Haus schnell zu verlassen, meine Mutter stellte uns deshalb unter den Türrahmen. Ich erinnere mich noch immer an den Schock, der mir damals in die Glieder fuhr.
Gottseidank hat bei den letzten Beben keines der Trust & Travel Landgüter irgendeinen Schaden genommen. Aber natürlich denke ich an die Menschen, die weniger Glück hatten. Und mein größtes Mitgefühl gilt denen, die Verwandte und Freunde verloren haben.