Die hohe Schule des Pasta-Kochens
„Wer Spaghetti ißt, wird sich niemals einsam fühlen. Es verlangt nämlich so viel Aufmerksamkeit.“
Christopher Morley, dem amerikanischen Schriftsteller und Journalisten (1890-1957) kann man nur von ganzem Herzen beipflichten. Nudeln verlangen nach Aufmerksamkeit. Schon beim Zubereiten.
Da ich schon des Öfteren Zuschriften meiner geschätzten Leser erhielt, wie man nun die ultimative original-italienische Pasta zubereitet, dachte ich, schreib doch mal einen kurzen Blog dazu. Bittesehr:
Das ganze Prozedere kann man in 10 Schritte aufteilen:
UNO….
Sparen Sie nicht am Wasser! Sie brauchen eine ganze Menge davon, man rechnet einen Liter pro 100 g Pasta. Wenn Sie einen genügend großen Topf haben, nehmen Sie ruhig mehr! Pasta braucht eine konstante Temperatur, viel Wasser hilft, sie gleichmäßig zu halten.
DUE….
Für jeden Liter Wasser fügen Sie 10 g Salz hinzu. Das entspricht einem gehäuften Teelöffel.
TRE…
Öl wird nur in Ausnahmesituationen beigegeben. Zum Beispiel, wenn die Pasta sehr großflächig ist, wie z.B. Lasagne.
QUATTRO….
Geben Sie die Teigwaren erst ins Wasser, wenn es richtig sprudelnd kocht. Niemals vorher! Kurze Pasta einfach hineinschütten, lange Pasta bündeln.
CINQUE…
Warten Sie ein bis zwei Minuten, bis das Wasser wieder kocht.
SEI….
Bewegen Sie die Pasta mit einem Kochlöffel oder einer hölzernen Koch-Gabel. Das verhindert, dass sie zusammenklebt.
SETTE….
Schließen Sie den Topf mit dem Deckel- aber nicht ganz! Ein Drittel sollte frei bleiben, damit der Dampf austreten kann.
OTTO….
Nun kommt das Schwierigste: Wie lange soll die Pasta kochen? Man kann es leider nicht über einen Kamm scheren – es hängt total von der Größe, Form und Konsistenz der Nudeln ab.
Frisch gemachte Pasta ist wesentlich schneller fertig als herkömmliche Handelsware. Wenn die Selbstgemachte allerdings schon länger trocknet, braucht sie wiederum länger…. Bei Fertig-Pasta findet man oft Zeitangaben des Herstellers, was recht hilfreich ist. Ansonsten hilft nur probieren: Außen weich, innen bissfest, so sollte sie sein: eben al dente…
NOVE….
Im richtigen Moment kippt man die ganze Pasta in ein Sieb und schüttelt sorgfältig, bis alles Wasser abgetropft ist.
DIECI….
Spülen Sie die Pasta nie mit kaltem Wasser! Das würde den Stärke-Mantel entfernen, der dafür sorgt, dass sich die Pasta mit dem Sugo harmonisch verbindet.
Ausnahme: Wenn Sie ihre Pasta kalt essen wollen.
Nun haben Sie ihre Pasta original italienisch gekocht, und ich bin gespannt, was Sie sagen. Und ich beende diesen Blog ebenfalls mit einem Zitat, diesmal von Sophia Loren.
„Alles, was Sie sehen, verdanke ich den Spaghetti“.
Guten Appetit!