Das Veneto – ein Labyrinth zum Staunen…
„Nun, wohin jetzt ?“ Ein tapferes Lächeln umspielte die Lippen meiner Freundin, als wir zum dritten Mal an der selben Kreuzung standen.So ging es seit Stunden. Wir hatten sogar mehrmals nach dem Weg gefragt. Gefunden haben wir ihn allerdings nicht.
„Hm. Links und Rechts hatten wir schon. Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als diesmal geradeaus zu fahren. Aber es sieht sehr nach Sackgasse aus…“
„Kehren wir lieber um. Meinst Du, wir finden wenigstens den Heimweg?“ meine Freundin wirkte leicht resigniert.
Einer der vielen Eigenheiten des Veneto ist sein unübersichtliches Netz an kleinen und kleinsten Straßen. Der reinste Irrgarten. Schuld daran ist natürlich die Geschichte. Und die ökonomische Entwicklung der Gegend.
Nach dem 2. Weltkrieg entwickelten sich die Landstriche zwischen Mailand und Venedig rapide und einschneidend. Schnell wurde Oberitalien zu einem der reichsten Industriegebiete weltweit, und viele Jahre blieb das auch so.
Dieser Boom brachte auch Chaos. Von Planung keine Spur. Die idyllischen Städtchen, wie Venedig meist um einen quadratischen Platz mit hohem Campanile herum erbaut, erlebten ein unkontrolliertes Wachstum an Industriegebieten, Wohnsiedlungen und Shoppingcentern. Und überall Straßen, Nebenstraßen, Stichstraßen, um diese zu verbinden.
Das klingt, als sei das Veneto nicht gerade die attraktivste Region Italiens. Doch ich liebe es. Gerade, wenn man sich verfährt, hat man die Chance, zufällig an einer der vielen architektonischen und historischen Perlen vorbeizukommen
Es gibt unzählige davon und viele sind schlichtweg umwerfend. In den nächsten Wochen zeige ich Ihnen meine persönliche „Best of“ Auswahl.
Bis dann !