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Mar 14, 2015

„Kleine Ostern“ in Spoerris Giardino

Der Giardino aus der Vogelperspektive. Rechts der "Labyrinthische Mauerweg" von Spoerri, inspiriert von einer präkolumbianischen Zeichnung.  ©Susanne Neumann
Der Schöpfer des Giardino, Daniel Spoerri, im Hintergrund eine Arbeit des österreichischen Künstlers Erwin Wurm.  ©Susanne Neumann
Hier etwas näher, die "Doppelhose" von Erwin Wurm.  ©Susanne Neumann
Olivier Estoppey versammelt 160 Gänse aus Stahlbeton zum "Dies Irae", Tag des Zorns.  ©Susanne Neumann
Ein typischer Spoerri: Die Skulptur "Grassofa" des Meisters aus dem Jahre 1983. ©Susanne Neumann
Wir nähern uns von hinten Eva Aeppli's Installation "Tierkreiszeichen". ©Susanne Neumann
Die Einhörner. Eine Installation des Gründers, Daniel Spoerri. ©Susanne Neumann
Lässig: Die Skulptur "Adam und Eva" von Dani Karavan.  ©Susanne Neumann
Der "Drachen" von Paul Wiedmer, eine mit Efeu bewachsene Eisenskulptur.  ©Susanne Neumann

Gestern klingelte das Telefon. Eine alte Freundin wollte mich wiedersehen.

„Katharina, was machst Du Ostern? Lust auf einen Ausflug?

– Das kommt drauf an. Wohin soll es denn gehen?“

– in den Giardino von Daniel Spoerri. Da wollte ich schon immer mal hin.

– Großartig! Ich bin dabei!“

Ich wollte Ihnen schon lange von diesem malerischen Ort in der südlichen Toskana erzählen. Er ist umwerfend.
Kunst trifft Natur, in immer wieder neuen Formen.
Er ist das Opus magnum des Schweizer Künstlers Daniel Spoerri. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Objekt-Kunst und als Erfinder der Eat-Art.
In den 80er Jahren entdeckte der Künstler etwa 60 km südlich von Siena, nahe dem Monte Amiata, das Gelände Il Giardino. Usprünglich eine alte Flurbezeichnung, ist es heute die offizielle Adresse.

Spoerri entwarf die ersten Skulpturen, und lud seine Freunde ein, eigene Werke zu realisieren: Land Art, Installationen, Skulpturen aus allen erdenklichen Materialien. Jedes Objekt pointiert die wilde und abwechslungsreiche Landschaft: Im Giardino findet man Wald, Park, Garten, Wiesen und Macchia. Alles, was den Reiz der südlichen Toskana ausmacht – nebst einem herrlichen Blick auf den Monte Amiata.

Jeder Künstler suchte sich seine eigene Topographie. Unter ihnen findet man Meret Oppenheim, Nam June Paik, Dieter Roth, Jean Tinguely, Giovanni Rizzoli, Eva Aeppli, um nur einige der prominentesten zu erwähnen. Die gesamte Anlage erstreckt sich über 17 ha – man kann gut einen ganzen Tag dort verbringen, und am nächsten Tag gleich wiederkommen. Jedes Jahr werden 3-4 neue Künstler gebeten, sich dort in der Landschaft zu verewigen, in der Saison 2015 sind es bereits 104 Kunstwerke, organisch in der Natur integriert.

Il Giardino kann während der Wintermonate nur auf Voranmeldung besucht werden.
Die Saison beginnt aber stets im April mit dem Pasquetta – dem „kleinen Ostern“. Gemeint ist damit der Oster-Montag, an dem die Italiener traditionellerweise mit Freunden und Bekannten ins Grüne strömen.
Im Giardino gibt es hier ein Fest für alle. Das Restaurant, das bezeichnenderweise EAT ART heißt, baut ein riesiges Buffet auf und alle freuen sich auf die schönste Jahreszeit.

Wir fahren da hin – vielleicht kommen Sie mit? Einige Häuser von Trust&Travel liegen in unmittelbarer Umgebung des Giardino, zum Beispiel Vivo d’Orcia.

 

Katharina's Italy